Die Fräswerkzeuge, auch Fräsmeißel genannt, stehen am meisten in Kontakt mit dem auszubauenden Fahrbahnbelag. Da es sich bei Asphalt um ein stark abrasives Material handelt, müssen die Meißel außerordentlich verschleißfest sein.
Deshalb verfügen gängige Meißel über Spitzen aus Hartmetall, die den Asphalt aus dem Fahrbahnbelag herausbrechen. Auf einer Standardwalze mit 2 m Fräsbreite befinden sich etwa 180 solcher Meißel. Eine Feinfräswalze der selben Breite ist mit ca. 600 Meißeln bestückt.
Die Lebensdauer eines Meißels und damit die Wirtschaftlichkeit eines Fräseinsatzes ist abhängig von vielen verschiedenen Randbedingungen. Die wichtigsten Faktoren sind in der Grafik oben abgebildet.
Die Hartmetallspitze (grau bzw. schwarz gezeichnet) verrichtet die eigentliche Schneidarbeit. Sie ist umhüllt von einem Meißelkopf aus gehärtetem Spezialstahl (rot bzw. gelb gezeichnet). Die Meißel unterscheiden sich in der Form und Größe der Hartmetallspitze und des umgebenden Meißelkopfes. Drei Beispiele:
Minimeißel für Feinfräsarbeiten |
Allroundmeißel | Recycling-Meißel für besonders harte Einsätze |
Der Schaft des Fräswerkzeuges ist umhüllt von einer Spannhülse. Sie ermöglicht, dass der Meißel sich im Meißelhalter drehen kann. Die Drehfreudigkeit des Meißels ist ein wichtiges Kriterium beim Verschleiß, denn nur wenn der Meißel sich frei im Halter drehen kann, verschleißen Hartmetall und Meißelkopf gleichmäßig und sorgen so für eine lange Lebensdauer der Fräswerkzeuge.
Die Meißel sind nicht direkt mit der Walze verbunden, sondern sie befinden sich in Meißelhaltern. Diese Halter haben die Aufgabe, die Meißel aufzunehmen, deren Drehvermögen zu gewährleisten und einen einfachen Wechsel der Meißel zu ermöglichen. Hier sind verschiedene Systeme auf dem Markt. Sie unterscheiden sich durch die verwendeten Materialien und die Benutzerfreundlichkeit beim Meißelwechsel.
Bei modernen Wechselhaltersystemen lassen sich die Oberteile der Halter einfach auf der Baustelle austauschen. Dies ist bisweilen erforderlich, denn trotz höchster Anforderungen an die verwendeten Materialien und an die Herstellungsprozesse kann ein Meißelhalter aufgrund der extrem hohen mechanischen Belastungen beim Fräsen auch brechen.
Bei Feinfräswalzen sind aus konstruktiven Gründen keine Wechselhaltersysteme auf den Fräswalzen verbaut. Statt dessen sind die Meißelhalter auf der Walze angeschweißt. Die mechanische Last ist beim Feinfräsen aber auch sehr viel niedriger, denn zum Einen ist die Frästiefe sehr gering und zum Anderen sind aufgrund der hohen Anzahl der Meißel auf einer Feinfräswalze die mechanischen Belastungen jedes einzelnen Meißels und Halters sehr viel geringer.